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Ibiza (spanisch [iˈβiθa]), katalanisch Eivissa [əjˈvisə] ist mit einer Fläche von 572 km² die drittgrößte Insel der spanischen autonomen Region Balearen.

Mit der südlich gelegenen Insel Formentera und zahlreichen kleineren und unbewohnten Felseninseln bildet Ibiza die Inselgruppe der Pityusen. Amtssprachen sind Spanisch (Kastilisch) und Katalanisch, der auf der Insel vorherrschende katalanische Dialekt wird Ibizenk genannt. Die Insel hat 134.460 Einwohner (Stand: 2011),[2] der Ausländeranteil beträgt etwa 20 Prozent, der Anteil deutscher Einwohner liegt bei rund 3 Prozent. Seit 2001 ist die Zahl der dauerhaft auf Ibiza lebenden Menschen um mehr als 50 Prozent gestiegen. Die größten Gemeinden sind der Hauptort Ibiza-Stadt (katal. Ciutat d’Eivissa) mit rund 50.000 Einwohnern, Santa Eulària des Riu (rund 34.000 Einwohner), Sant Josep de sa Talaia (rund 24.000 Einwohner) und Sant Antoni de Portmany (rund 22.000 Einwohner).

Ibiza ist traditionell Urlaubsziel des internationalen Jetset und die Insel der „Reichen und der Schönen“. Seit den 1990er-Jahren gilt die Insel auch als Treffpunkt der Jungen und Junggebliebenen, die sich nachts in den zahlreichen Großraumdiskotheken amüsieren.

Geografie

Die Balearen sind die abgesprengte Fortsetzung des andalusischen Felsengebirges, das sich von Gibraltar über die Sierra Nevada hinzieht. Ein etwa 1500 Meter tiefer Meeresgraben trennt die Inseln vom spanischen Festland. Die Pityusen haben, wie auch die Balearen, einen eigenen Festlandsockel.

Ibiza ist eine im Inneren hügelige Insel mit zerklüfteter Küste, die durch sandige Calas unterbrochen ist. Die Küstenlänge beträgt etwa 210 Kilometer.[3] Die Insel liegt ungefähr 90 Kilometer östlich des spanischen Festlands. Ibizas höchste Erhebung ist der sa Talaia mit 476 Metern über NN.

Die biologische Vielfalt und Kultur von Ibiza wurde 1999 zum Weltkulturerbe erklärt.

Ibiza-Stadt und Umgebung

Acht Kilometer östlich des Flughafens liegt die Inselhauptstadt Ibiza-Stadt. In der malerischen Altstadt und im Hafenviertel gibt es zahlreiche Restaurants und Geschäfte, viele Unterhaltungsmöglichkeiten und das Nachtleben Ibizas mit bekannten, teuren Diskotheken und Bars. In der Stadt gibt es keinen Strand und nur relativ wenige, meist kleine Touristenunterkünfte.

Vier Kilometer von der Hauptstadt entfernt liegt der Badeort Platja d’en Bossa (kastilisch: Playa d’en Bossa), der einen kilometerlangen, flach abfallenden Sandstrand mit guten Wassersportmöglichkeiten bietet. Man findet hier unter anderem zahlreiche auch auf Familienurlaub eingestellte Ferienclubs. Durch viele Diskotheken, Restaurants, Bars und Geschäfte wird auch hier für Abwechslung gesorgt. Mit dem Linienbus kann man zum bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebten langen Sandstrand bei Las Salinas gelangen.

Infrastruktur, Verkehr und Verwaltung

 

Gewitter vor Ibiza

 

Bucht von Sant Vicent. Pinienwälder, Berge, das Meer und weit verstreute Fincas prägen das Bild von Ibiza.

Die drei Hauptsiedlungen der Insel Ibiza sind neben der Hauptstadt Ibiza die Orte Santa Eulària des Riu und Sant Antoni de Portmany. Die Siedlungen besitzen meist eigene Häfen und Anlegeplätze für Yachten und Boote.

Im Unterschied zur Umgebung der Hauptstadt Ibiza, bei der sich auch der internationale Flughafen Ibiza (welcher jedoch eigentlich zur Gemeinde Sant Josep de sa Talaia gehört) befindet, ist die Besiedelung der übrigen Regionen der Insel eher durch Weiler und Einzelhöfe geprägt. Einzelne und über das Land verstreute Fincas sind typisch für die Landschaft Ibizas.
Die gut ausgebauten Straßen führen durch die stark von Hügeln geprägte Landschaft. Mitte Juli 2005 wurde mit dem Bau einer Autobahn zwischen dem Flughafen und Ibiza begonnen. Kreuzungen gibt es dennoch kaum auf der Insel. Hier wird schon seit Jahrzehnten auf die Kreisverkehrslösung zurückgegriffen.

Für Aufregung sorgte im September 2005 ein Plan der Verwaltung, wonach eine bis zu sechsspurige Autobahn quer über die Insel gebaut werden soll. Prominente Bewohner der Insel wie Fußballstar Zinédine Zidane sprechen sich gegen ein solches Bauvorhaben aus.

Gemeinden

Panoramabild Eivissas: Links die Altstadt Dalt Vila, rechts der Hafen, Blickrichtung West bis Nord-Ost

Wirtschaft

Im Mittelalter verdankte Ibiza den Salzfeldern Ses Salines, im Südwesten beim Flughafen gelegen, einen gewissen Wohlstand. Die Salzfelder waren bis ins 19. Jahrhundert Gemeineigentum („Universida“) und jeder Ibizenko war verpflichtet, zur Bewirtschaftung der Salzfelder beizutragen.

Das Innere der Insel wird für Landwirtschaft und Viehzucht, insbesondere der Schafzucht genutzt. Bis Mitte der 1960er produzierten die Bauern der Insel autark für den eigenen Gebrauch und nur zu einem geringen Teil für den Export.

Die Insel wurde erstmals Mitte der 1930er Jahre von britischen Touristen entdeckt. Durch den Spanischen Bürgerkrieg und kurze Zeit später durch den Zweiten Weltkrieg kam der Tourismus aber schnell wieder zum Erliegen. Kurz nach Kriegsende kehrten zwar die ersten Touristen (und in den 1960ern auch viele Aussteiger und Hippies) auf die Insel zurück, aber erst in den 1970ern entwickelte sich der Tourismus in größerem Maße.

Heute reicht die geringe landwirtschaftliche Produktion nicht mehr aus, um die Insel selbst zu ernähren, so dass die meisten Waren vom Festland importiert werden müssen. Wie auch auf den übrigen Balearen ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle der Ibizenkos, auch wenn er nicht die Auswüchse wie auf Mallorca erreicht. Im Jahre 2002 wurde die Insel von ca. 1,5 Mio. Touristen besucht , fast die Hälfte davon waren britische Urlauber, gefolgt von Deutschen, Italienern und Franzosen.

Cala d’Hort auf Ibiza mit Blick auf Es Vedra

Kultur

 

Das Privilege auf Ibiza

Seit Mitte der 1990er-Jahre hat sich die internationale Club-Szene mit ihren bekanntesten Disc-Jockeys auf Ibiza etabliert. Im Sommer steht den Besuchern darüber hinaus ein internationales Angebot an Radioprogrammen mit den Insel-DJs zur Verfügung. In den Bergen Ibizas finden regelmäßig zu Vollmond Goa-Partys statt, die mehrere Tage andauern können.

Die größten Diskotheken auf Ibiza:

  • Privilege, Sant Rafel: Das Privilege ist mit einem Fassungsvermögen von rund 14000 Menschen die größte Diskothek der Welt (Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde). In der Hauptsaison von Juli bis August sind im Durchschnitt pro Nacht 10000 Gäste auf den Tanzfluren. In den 1970er und 1980er Jahren hieß das Privilege noch Ku und war ein Treffpunkt des internationalen Jetset.
  • Es Paradis, Sant Antoni de Portmany: Es Paradis ist mit einem Fassungsvermögen von 1675 Personen der kleinste unter den populären Großclubs auf Ibiza. Bekannt ist es unter anderem für seine Parties Twice As Nice oder Extreme Euphoria Vs Tidy. Es Paradis wird vor allem von Briten besucht.
  • Eden, Sant Antoni de Portmany: Das Eden ist einer der jüngsten Clubs auf Ibiza. Es entstand im Jahr 1999 aus dem Club Kaos und zog kurz darauf in ein neues Gebäude um. Die Diskothek liegt in San Antonio direkt an der Strandpromenade und gleich neben dem Club Es Paradis. Das Eden ist vor allem durch Besucher aus Großbritannien frequentiert.
  • Space, Sant Jordi de ses Salines: Das Space liegt in Laufweite zur bekannten Playa d’en Bossa, dem Strand der Partygänger. Der Club hat wie die anderen bekannten Diskotheken der Insel viele Veranstaltungsreihen mit bekannten DJs anzubieten, unter anderem We love Space. Jeden Dienstag präsentiert Carl Cox mit Revolution eine weitere Partyreihe. Das Space erhielt bei den International Dance Music Awards die Auszeichnung Best Global Club in Jahr 2005 und erneut 2006.[7][8] 2011 wurde das Space durch eine Leserumfrage des Musikmagazines DJ Mag zum besten Club der Welt gekürt.[9]
  • Pacha, Eivissa: Das Pacha ist nicht nur der einzige große Club in Ibiza-Stadt, sondern auch der einzige Club, der das gesamte Jahr über geöffnet hat. Mit einer Kapazität von rund 3000 Menschen zählt es allerdings zu den kleineren Diskotheken. Bekannt geworden ist das Pacha vor allem durch seine Partyreihen Swedish House Mafia, David Guetta’s F*** Me I’m Famous und Erick Morillo’s Subliminal Sessions. Das überall bekannte Markenzeichen des Clubs ist sein Logo, bestehend aus zwei miteinander verbundenen Kirschen.

Geschichte

 

Lage Ibizas innerhalb der Balearen

Die Ureinwohner (ca. 2000 v. Chr.)

Über die Ureinwohner der Pityusen ist nur wenig bekannt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Entwicklung ähnlich wie auf den Nachbarinseln Mallorca und Menorca verlaufen ist.

Zwischen 2000 und 1600 v. Chr. entwickelte sich auf den Balearen die Talayot-Kultur (von arab. Atalayi, Ausblick). Die Talayots waren Steintürme, die als Wachtürme und Kultstätten dienten. Im Unterschied zu den Nachbarinseln hat man auf Ibiza und Formentera jedoch keine Reste solcher Bauten gefunden. Die Höhlenmalereien in Ses Fontenelles bei Sant Antoni sowie die Megalithen von Ca Na Costa auf Formentera deuten jedoch darauf hin, dass die Pityusen ebenfalls bereits um diese Zeit besiedelt waren. Es waren vermutlich iberische Hirtenvölker, die die Insel als erste erschlossen.

Die Phönizier (7. bis 2. Jahrhundert v. Chr.)

Im Jahre 654 v. Chr. gründeten die phönizischen Karthager an der Ostseite der Hafenbucht von Ibiza eine Kolonie, die sie Ibes bzw. Ebusim nannten, möglicherweise nach dem phönizischen Gott Bes. Andere Ansichten führen den Namen der Insel auf das phönizische „i busim“ zurück, was „Insel des Wohlgeruchs“ oder „Duftinsel“ bedeuten würde.[10] Die Stadt Ibiza hatte das Münzrecht und war ein wichtiger Handelshafen. Die Phönizier beuteten auch die reichen Salzvorkommen sowie die Bleiminen bei Sant Carles aus. Die Nekropole Puig des Molins (Mühlenberg) gilt als bedeutendste bekannte phönizische Begräbnisstätte. In der Nähe von Sant Vicent de sa Cala wurde 1907 der Grottentempel Es Culleram entdeckt, der der Göttin Tanit geweiht war. Hannibal soll, der lokalen Geschichtsschreibung zufolge, auf der Insel Sa Conillera bei Sant Antoni geboren worden sein. Offiziell erblickte er das Licht der Welt in Karthago, es ist aber verbürgt, dass Hannibal auf seinem Feldzug gegen Rom (Zweiter Punischer Krieg, 218–201 v. Chr.) die berüchtigten Steinschleuderer Els Foners Balears mit sich führte, die den Balearen ihren Namen gegeben haben.

Die Römer (ab 123 v. Chr.)

 

Ibiza-Stadt

 

Salinen

 

Ibiza

Nachdem der Zweite Punische Krieg erst siegreich für die Karthager begonnen hatte, wurden Hannibals Truppen 202 v. Chr. bei Zama vernichtend geschlagen, und Karthago wurde auf sein afrikanisches Gebiet beschränkt.

123 v. Chr. wurden die Balearen von dem römischen Feldherrn Quintus Caecilius Metellus Balearicus erobert. Die Römer nannten Ibiza-Stadt Ebesus. Als konföderative Stadt konnte sie sich eine gewisse Autonomie bewahren. So brauchte sie zum Beispiel keinen Tribut zu zahlen und durfte weiterhin das Münzrecht ausüben. 70 v. Chr. wurde Ebesus unter dem Namen Flavia Augusta dem römischen Reich eingegliedert. Kaiser Vespasian ließ Wirtschaft und Infrastruktur der Insel ausbauen. Die Häfen Portus Salarius auf Formentera (heute La Savina) und Portus Magnus (Sant Antoni de Portmany) wurden errichtet.

Die Nachbarinsel im Süden Ibizas erhielt von den Römern den Namen Frumentaria (die Weizenreiche). Aufgrund des fruchtbaren Bodens und der damals reichhaltigen Süßwasser-Vorkommen diente sie ihnen als Kornkammer.

380 n. Chr. wurde das Christentum Staatsreligion der Römer. Damit wurden auch die Balearen christianisiert. 391 erließ Theodosius das Verbot aller heidnischen Kulte. Nur wenige Jahre später zerbrach das Römische Reich in das West- und das Ostreich (Byzanz).

Einfall der Vandalen (5. Jahrhundert n. Chr.)

Im 5. Jahrhundert drangen die Vandalen unter Gunderich nach Ibiza vor. 426 wurde die Insel von ihnen komplett verwüstet. Erst 533/534 gelang dem oströmischen Feldherrn Belisar die Vertreibung der Vandalen. Ibiza geriet unter die Oberherrschaft von Byzanz. Aus dieser Zeit ist jedoch nur wenig bekannt.

Die maurische Herrschaft (8. bis 13. Jahrhundert)

711 eroberten die Mauren unter dem Feldherrn Tarik Spanien, aber bereits wenige Jahre zuvor waren sie auf den Balearen gelandet. 711 wurde Ibiza erstmals von den Mauren erobert. Sie nannten die Insel Yabisa (arabisch: „die Trockene“).

Es dauerte aber noch bis Anfang des 10. Jahrhunderts, bis die Mauren ihre Macht auf Ibiza stabilisieren konnten, zumal die Insel 859 einem Raubzug der Wikinger zum Opfer fiel. Die Mauren nannten die Balearen Las Islas Orientales de Al-Andalus (die Inseln östlich von Andalusien). Sie gehörten zum Kalifat von Córdoba. 1009 wurden die Balearen mit der an der Küste liegenden Stadt Dénia unabhängiges Königreich.

Etwa um diese Zeit nahmen aber auch die Überfälle arabischer Piraten zu, die vor allem von Mallorca und Menorca aus operierten. 1114 wurden deshalb die Balearen Ziel einer pisanisch-katalanischen Strafexpedition. Palma de Mallorca wurde dabei vollständig zerstört.

Doch die islamische Herrschaft über Ibiza konnte sich noch über Jahre halten. 1203 setzten sich auf den Balearen die Almoraviden fest, die sich bis 1235 dort hielten.

Die katalanische Eroberung (ab 1229)

1229 eroberten die Christen Mallorca im Zuge der Reconquista zurück. Unter dem Befehl des Königs von Aragón, Jakob I., der Eroberer, wurde die Medina Yabisa von Guillermo de Montgrí, dem Erzbischof von Tarragona belagert. Der Legende nach konnten die Christen die Stadt sehr schnell einnehmen, weil der regierende Sultan Yebusah seinem Bruder die Lieblingssklavin weggenommen und verführt hatte. Aus Rache ließ der Bruder die Christen in die Stadt. Ibiza wurde unter den Eroberern aufgeteilt, zu denen Montgrí auch der Infant (Prinz) von Portugal Don Pedro und der Graf von Roussillon Don Nuno Sans gehörten. Katalanisch wird als Sprache auf der Insel eingeführt.

Das Königreich Mallorca (ab 1256)

1256 rief Jaume II. das Königreich Mallorca aus, zu dem neben den Balearen auch Montpellier und Roussillon gehörten. 1299 gründete er auf Ibiza die Universidad, eine Behörde zur Verwaltung öffentlicher Belange. Die Pityusen verfügten damit über eine eingeschränkte autonome Verwaltung, die bis ins 19. Jahrhundert bestehen blieb.

Das Königreich Mallorca fiel jedoch 1349 an Aragon zurück, nachdem Jaume III. von Peter IV. von Aragon getötet wurde. Mit der Heirat von Isabella von Kastilien und Ferdinand II. von Aragon kam es schließlich zur Einigung von Spanien. 1492 fiel Granada, die letzte Stellung der Mauren in Spanien. Damit endete die über 500 Jahre dauernde Reconquista.

Die ibizenkischen Korsaren (16. bis 19. Jahrhundert)

 

Ibiza-Stadt aus der Luft

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts segelte der Genuese Christoph Kolumbus über den Atlantik, um einen neuen Seeweg nach Indien zu finden. Durch die Entdeckung der Neuen Welt verloren der Mittelmeerhandel und damit auch die Balearen an Bedeutung. Das Interesse der spanischen Krone an Ibiza und Formentera ließ nach.

Da die Inseln mittlerweile nahezu unbefestigt waren, zogen sie nun das Interesse der Piraten auf sich, die vor allem auf Menschenraub spezialisiert waren. Formentera wurde in der Zeit vollkommen entvölkert und erst im 17. Jahrhundert wieder besiedelt. Historiker vermuten, dass die Ibizenkos ihre Fincas deshalb so weit auseinander bauten, weil große Siedlungen die Aufmerksamkeit der Piraten auf sich zogen. Allerdings war auch die Einwohnerzahl durch die zahlreichen Kriege dezimiert.

Zum Schutz gegen die Piraten errichteten die Ibizenkos Wachtürme. Jeder Wachturm stand mit einem anderen in Sichtweite. Durch Feuerzeichen konnten die Meldungen über die anrückenden Piraten schnell weitergegeben werden und die Bevölkerung konnte Zuflucht in den Wehrkirchen nehmen, die in dieser Zeit erbaut wurden.

Unter Philipp II. (Spanien), dem Sohn von Karl V. wurde 1556 mit dem Neubau der Stadtmauern von Ibiza-Stadt begonnen. Die eindrucksvollen Mauern umschließen noch heute die Altstadt Dalt Vila, und nachdem Dalt Vila 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, wurden sie sorgfältig saniert und restauriert.

Die fortgesetzten Piratenangriffe, allerdings auch die spanische Inquisition, die jede Abweichung vom katholischen Glauben unbarmherzig verfolgte, brachten die Ibizenkos schließlich dermaßen in wirtschaftliche Not, dass sie in Offensive gingen und das Mittelmeer auf der Jagd nach feindlichen Schiffen durchkreuzten.

Das Korsarentum blühte bis ins 19. Jahrhundert. Erst mit der Eroberung Algiers durch die Franzosen (1830) endete im Mittelmeer die Piraterie. Der bekannteste der ibizenkischen Korsaren war Antonio Riquer Arabi. Er brachte über 100 Schiffe auf, darunter auch die schwer bewaffnete britische Brigg Felicity. Ihm zu Ehren wurde im Hafen von Ibiza-Stadt ein Obelisk errichtet.

Quelle

 
1842 1877 1900 1920 1940 1960 1981 2001 2011
19.447 25.180 23.648 26.592 35.441 34.339 59.933 88.076 134.460


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